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492 Route 29.DAMASCUS. Seidenbazar.gegen ein Trinkgeld an den Pförtner, am besten aber durch Ver-
mittlung
eines Lohndieners. Das Haus gehört vier Brüdern, Nach-
kommen
des unten genannten Asad Pascha. Die Häuser von Da-
mascus
stehen ihrer glänzenden Ausschmückung wegen in hohem
Ruf. Die Höfe sind sehr geräumig, mit verschiedenfarbigen Steinen
gepflastert; in der Mitte ist stets ein grosses Bassin mit einem
Springbrunnen; Gruppen von Orangen-, Citronen-, Granaten-
bäumen
, Jasminstöcken, auch Blumentöpfe stehen ringsum. Auf
der Südseite, gegen N. geöffnet, ist meistens eine hohe offene Halle
mit Spitzbogen, der sog. lîwân, ein herrlicher Platz zum Sitzen;
an den Mauern gehen Polster herum. Die Wände sind mit Stucca-
tur
oder Mosaik (oft mit Korânsprüchen) verziert. Hinter dem ersten
Hofe folgt ein ähnlich ausgestatteter zweiter und vielleicht noch ein
dritter. Ueber die Einrichtung arabischer Wohnhäuser vgl. S. 39.

Vom Hause Asad Pascha’s führt der Weg weiter in einen Bazar,
in welchem Verkäufer von Süssigkeiten und Droguen ihren Sitz
haben; auch Läden mit verschiedenen Sorten von Zwieback (kaʿk),
der für grössere Touren empfehlenswerth ist, finden sich hier. Nach-
dem
wir erst eine kleine Strasse haben l. liegen lassen, kommen
wir zu dem grössten und schönsten Chân der Stadt, dem Chân Asad
Pascha
.
Das Eingangsthor desselben besteht aus einem hohen Sta-
lactitengewölbe
. Das Material des Baues bilden abwechselnd La-
gen
von schwarzem und von gelblichem Stein. Der Hofraum wird
durch vier grosse Pfeiler, welche unter sich durch vier, mit den
Seitenwänden durch acht hohe Bogen verbunden sind, in neun Qua-
drate
getheilt, über welchen sich neun ringsum von hohen Fenstern
durchbrochene und mit Arabesken verzierte Kuppeln erheben;
einige derselben sind im vorigen Jahrhundert eingestürzt und
nur mangelhaft ersetzt worden. Die Mitte des Hofraumes nimmt
ein grosses rundes Wasserbassin ein. Sowohl unten um den Hof
herum, als hinten an der im 1. Stock herumlaufenden Gallerie
befinden sich Verkaufslocale; hier herrscht der Grosshandel vor.
Die Hinterseite des Gebäudes begrenzen Höfe mit Niederlagen,
Wohnungen und Stallungen.

Tritt man wieder aus dem Chân heraus, so geht nach wenigen
Schritten eine Bazargasse l. ab. Hier werden Hülsenfrüchte, Kaffe,
Reis, Zucker etc. verkauft; ferner Papier u. a. Biegt man, wenn
man diese Strasse durchlaufen hat, gleich wieder rechts ein, so
trifft man auf eine der längsten Strassen von Damascus. Wir wer-
den
sie auf unserm Gang in das Christenquartier verfolgen; für
jetzt biegen wir wieder in den grossen Bazar r. ein. Hier haben
die Verfertiger von blechernen und hölzernen Schachteln, meistens
Juden, ihre Verkaufsläden. Sodann sieht man r. die Strasse zum
Chân Asad Pascha hinunterlaufen und schreitet nun auf dem Sûk
el-Djakmak
geradeaus. Bald treten an die Stelle der Droguen
wieder Stoffe; die Bazarstrasse, an der wir das Grab Nûreddîn’s
(S. 491) fanden, läuft r. hinunter. Hier befinden wir uns auf dem